VN-Serie „Ressourcen effizient nutzen“: Liebherr

31.10.2025, 10:00 Uhr

Liebherr lebt Corporate Responsibility auf allen Ebenen und setzt mit umfassenden Maßnahmen auf Elektrifizierung der Baumaschinen, Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft. Mehr dazu erfahren Sie im aktuellen Beitrag unserer VN-Serie.

Elektrifizierter Liebherr-Kran
Tatjana Grissemann-Peter, Corporate Responsibility Managering, Liebherr
Tatjana Grissemann-Peter, Corporate Responsibility Managerin bei Liebherr am Standort Nenzing

„Corporate Responsibility bedeutet für uns unternehmerische Verantwortung im umfassenden Sinn – über Generationen hinweg gedacht. Sie geht über klassische ESG-Themen hinaus und umfasst auch Produktverantwortung, Corporate Governance und gesellschaftliches Engagement. Umweltbewusstsein, Energieeffizienz und soziales Engagement sind Teil unserer DNA.“

Corporate Responsibility als gelebte Unternehmensstrategie

Liebherr setzt auf Elektrifizierung, Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft.

Die Liebherr Group mit weltweit rund 55.000 Mitarbeitenden deckt eine breite Produktpalette ab – von Kühltechnik über Luftfahrt bis hin zu Erdbewegungsmaschinen und klassischem Kranbau. Am Standort Nenzing, an dem rund 1900 Mitarbeiter*innen tätig sind, liegt der Fokus auf der Entwicklung und Produktion von Raupenkranen, Seilbaggern und Spezialtiefbaumaschinen. Ergänzt durch digitale Lösungen und Dienstleistungen hat sich das Werk in den letzten Jahren vom klassischen Baumaschinenhersteller zu einem ganzheitlichen Systemanbieter entwickelt.

Corporate Responsibility als Teil der DNA
Verantwortung für Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitende ist tief in der Unternehmensstrategie des Familienunternehmens verankert. „Corporate Responsibility steht bei uns für unternehmerische Verantwortung im umfassenden Sinn und wird langfristig, über Generationen hinweg gedacht“, erklärt Tatjana Grissemann-Peter, Corporate Responsibility Managerin bei Liebherr am Standort Nenzing. „Der Begriff geht weit über klassische ESG-Themen – also Ökonomie, Ökologie und Soziales – hinaus und umfasst auch Produktverantwortung, Corporate Governance und gesellschaftliches Engagement. „Umweltbewusstsein, Energieeffizienz und soziales Engagement sind Teil unserer DNA.“

Rund 50 % der von Liebherr am Standort Nenzing entwickelten Maschinentypen sind bereits mit batterieelektrischen Antrieben ausgestattet. Gleichzeitig forscht die Firmengruppe an weiteren alternativen Technologien – etwa am Wasserstoffmotor – und testet deren Einsatz in Baumaschinen.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Einklang
Ein zentrales Ziel der Unternehmensstrategie ist es, ökologische Verantwortung und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. „Ohne Wirtschaftlichkeit keine Nachhaltigkeit“, betont Grissemann-Peter. Das zeigt sich deutlich im Bereich Elektrifizierung der Baumaschinen: Mittlerweile sind rund 50 % der in Nenzing entwickelten Maschinentypen mit alternativen Antriebskonzepten verfügbar. Mit der „Unplugged-Serie“ war Liebherr 2019 der erste Hersteller weltweit, der batterieelektrisch betriebene Großgeräte auf den Markt brachte. Das erste Modell, das Bohrgerät LB 16 unplugged, spart über seinen Lebenszyklus rund 73 % CO₂, wenn es mit grünem Strom betrieben wird. „Wir waren First Mover in diesem Segment und haben inzwischen eine große Zahl weltweit im Einsatz“, sagt Grissemann-Peter. „Das zeigt, dass nachhaltige Technologien längst marktreif sind – und dass sich Umweltschutz und Geschäftserfolg nicht ausschließen.“

Auch Kreislaufwirtschaft spielt eine wichtige Rolle: Im Rahmen des Re-Manufacturing-Programms werden gebrauchte Komponenten wie Dieselmotoren, Hydraulikteile und Getriebe zerlegt, inspiziert und nach den neuesten technischen Standards aufbereitet und erneut in den Markt gebracht. Viele Ideen stammen direkt aus der Belegschaft – etwa ein Trade-in-Modell, bei dem Kunden bei der Neubeschaffung von Raupenkranen gebrauchte Großkomponenten wie Auslegerteile oder Ballaste wiederverwenden und in das neue Grundgerät einbauen können. „Das spart Material, reduziert Emissionen und ist wirtschaftlich sinnvoll“, so Grissemann-Peter. Ein weiteres Beispiel: Durch die Wiederverwendung ungenutzten Hydrauliköls spart Liebherr jährlich rund 9.000 Liter Öl – und damit Kosten und Emissionen zugleich.

In den letzten fünf Jahren konnten die CO₂-Emissionen am Standort Nenzing durch den Einsatz erneuerbarer Energien und Effizienzmaßnahmen um 33 % reduziert werden. Viele neue Impulse entstehen auch durch Kooperationen mit Studierenden in Masterarbeiten und Praxisprojekten.

Im Rahmen des Reman-Programms arbeitet Liebherr gebrauchte Komponenten nach industriellen Standards zu neuwertigen Teilen auf.

Blick nach vorn
Für die kommenden Jahre bleiben Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und die Verlängerung der Lebensdauer der eigenen Maschinen zentrale Schwerpunkte. „Wir wollen unsere Nachhaltigkeitsziele konsequent weiterverfolgen, Ressourcen noch effizienter nutzen, den CO₂-Fußabdruck weiter reduzieren und Nachhaltigkeit in allen Prozessen verankern“, so Grissemann-Peter. Ihr Rat an andere Unternehmen: „Involviert eure Mitarbeitenden – das ist der Schlüssel. Nachhaltigkeit kann nicht verordnet werden, sie muss gelebt werden. Und nutzt die Netzwerke im Land – in Vorarlberg gibt es großartige Initiativen wie beispielsweise die der WISTO oder das Zero Emission Energieeffizienz-Netzwerk. Diese fördern den Austausch und bringen frische Impulse.“

Foto: (c) Liebherr in Nenzing