Fokus „Digitainability“ | Nachbericht

27.05.2025, 12:59 Uhr

Am 14. Mai 2025 trafen sich zahlreiche Vorarlberger Unternehmen zum Workshop „CEV Fokus Digitainability – Kreislaufwirtschaft & digitale Transformation“ im inspirierenden Ambiente des data:room in Hard. Dank der vielseitigen Location konnten Teilnehmer*innen sowohl indoor als auch outdoor intensiv zusammenarbeiten, kreative Ideen entwickeln und sich offen austauschen. Der Tag bot nicht nur Raum für intensiven fachlichen Input, sondern auch für Networking und Austausch in angenehmer Atmosphäre.

Eingangstüre data:room

Digitale Transformation: Erfolgreiche unternehmensübergreifende Zusammenarbeit

Wie gelingt es Unternehmen, gemeinsam nachhaltige Innovationen voranzutreiben? Ein Schlüssel zum Erfolg in digitalen Ökosystemen ist ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten. Einigkeit bestand darin, dass klare gemeinsame Ziele und ein geteiltes Verständnis wesentliche Voraussetzungen für erfolgreiche Kooperationen sind. Methoden wie die ES-Power-Matrix unterstützten dabei, komplexe Zusammenhänge und Netzwerke sichtbar zu machen. Konkret ergaben sich daraus Ansätze, wie Unternehmen ihre jeweiligen Kompetenzen besser ergänzen und gemeinsam innovative Lösungen entwickeln können.

Digitale Transformation: Herausforderungen und Nudging-Lösungen

Die digitale Transformation stößt häufig auf Herausforderungen wie fehlende Transparenz und Akzeptanz. Im Workshop wurden kreative Lösungen wie Nudging und Gamification diskutiert. Im Workshop wurden dazu konkrete Beispiele genannt. So kann etwa ein digitaler Service standardmäßig nur mit Datenfreigabe angeboten werden (Opt-out-Prinzip). Kund*innen werden in diesem Fall belohnt, zum Beispiel mit einem Jahr Gratisnutzung, wenn sie der Datennutzung zustimmen. Auf diese Weise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nützliche Daten geteilt werden, ohne dass erst Überzeugungsarbeit nötig ist.

Kreislaufwirtschaft: Wichtige Kennzahlen zur effektiven Steuerung

Ein weiterer Schwerpunkt waren Kennzahlen zur Kreislaufwirtschaft, die essenziell für Steuerung und Reporting sind. Diskutiert wurden unter anderem die EU-Taxonomie und Produkt-/Materialpässe. Um Prozesse und Innovationen über Unternehmensgrenzen hinweg effektiv zu steuern, müssen relevante Daten verfügbar und austauschbar sein. Aktuell ist das oft schwierig, da Informationen dezentral in Silos liegen und Schnittstellen zwischen Partnern fehlen. Datenräume – also gemeinsame, sichere Plattformen wie etwa Cloud-Lösungen – könnten hier Abhilfe schaffen. Wichtig sind dabei klare Vereinbarungen zur Datensicherheit und Verlässlichkeit, damit alle Beteiligten dem Datenaustausch vertrauen.

Kreislaufwirtschaft: Vom Wissen ins Handeln – Hindernisse und Lösungen

Wie gelingt der Schritt von theoretischen Konzepten in die praktische Umsetzung? Hier wurden vor allem strukturelle, wie traditionelle lineare Geschäftsmodelle und kulturelle Herausforderungen als Barrieren identifiziert. Als Lösungen setzten sich integrierte Managementsysteme (z. B. kombinierte Umwelt- und Qualitätsmanagementsysteme) sowie innovative Geschäftsmodelle wie Produkt-Service-Konzepte durch, die wirtschaftliche und ökologische Vorteile verbinden. Ein zentrales Ergebnis war der Konsens, dass nachhaltige Maßnahmen klare wirtschaftliche Anreize bieten und systemisch verankert werden sollten.

Insgesamt zeigte der Workshop, dass Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft sich gegenseitig verstärken und zahlreiche Chancen bieten, Unternehmen zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Die positiven Eindrücke und konstruktiven Diskussionen motivierten die Teilnehmenden, diese Impulse aktiv in ihren Unternehmen weiterzutragen.

Fotos: (c) Belinda Konzett, WISTO