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18.10.2025, 10:00 Uhr
Das Familienunternehmen Blum nimmt die Verantwortung, den kommenden Generationen nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen, sondern auch eine lebenswerte Umgebung zu hinterlassen, sehr ernst. Welche Maßnahmen das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit setzt, lesen Sie im aktuellen Beitrag unserer VN-Serie.
„Dem Familienunternehmen Blum liegt viel daran, die lebenswerte Umgebung auch noch für die kommenden Generationen zu erhalten. Außerdem bringen naturnahe Außenflächen zahlreiche Vorteile mit sich.
Die Pause im Grünen zu verbringen, steigert darüber hinaus die Aufenthaltsqualität der Mitarbeitenden zusätzlich und verbessert – im wahrsten Sinn des Wortes – das Arbeitsklima.“
Das Höchster Familienunternehmen nimmt die Verantwortung, den kommenden Generationen nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen, sondern auch eine lebenswerte Umgebung zu hinterlassen, sehr ernst. Deswegen setzt Blum zahlreiche Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit – und in diesem Zusammenhang vermehrt auf Kreislaufwirtschaft. Das Ziel: Möglichst wenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen und gleichzeitig möglichst viel davon wiederzuverwenden.
Stahl und Zink
Je öfter ein Werkstoff in den Kreislauf zurückgeführt wird, desto nachhaltiger ist seine Nutzung. Für stahlverarbeitende Betriebe wie Blum ist das eine gute Nachricht, denn Stahl ist nicht nur langlebig, sondern ein wahrer Recycling-Weltmeister. Er wird weltweit am meisten wiederverwertet und bei sortenreiner Trennung und richtiger Aufbereitung geschieht das ohne Qualitätsverlust. Von allen Rohmaterialien, die Blum für seine Möbelbeschläge einsetzt, macht Stahl über 80 % aus.
Daher entwickelte das Unternehmen ein vollautomatisiertes Wertstoff-Logistik-System. Damit werden jährlich über 47.000 Tonnen Stahlschrott in den Kreislauf zurückgeführt. Das bedeutet ein Einsparpotenzial von rund 70.000 Tonnen CO2-Äquivalent. Im Dornbirner Werk 8, dem Stahlstanzzentrum von Blum, wird der anfallende Stahlabfall direkt bei den Produktionsanlagen sortenrein in Mulden aufgefangen. Ist eine Mulde voll, wird sie in einem Silo zwischengelagert. Recyclingpartner werden automatisch über den Füllstand der Silos informiert und organisieren selbstständig den Abtransport.
Bei Zink geht das Unternehmen sogar noch einen Schritt weiter: Hier werden 85 % der Abfälle intern recycelt, entweder durch direktes Einschmelzen an der Produktionsanlage oder durch Wiederaufbereitung im hauseigenen Umschmelzofen. Was Blum intern nicht recyceln kann, wird extern zu neuem Rohmaterial verarbeitet und kann danach wiederverwendet werden.
Ökostrom aus Speiseresten
Bei Blum funktioniert Kreislaufwirtschaft nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen: zum Beispiel in der Mitarbeiterverpflegung für die über 6.700 Mitarbeitenden in Vorarlberg. Küchenabfälle und Speisereste werden im Erdtank der hauseigenen Biowertstoffanlage gesammelt und in einer externen Biogasanlage zu Ökostrom, -dünger und -gas weiterverarbeitet.
Werkstatt für Büromöbel
Funktionierende Kreislaufwirtschaft kann auch bedeuten, Produkte länger in Gebrauch zu halten. Ein Beispiel: Für Bürostühle hat Blum eine eigene Werkstatt mit Ersatzteillager eingerichtet. Dort werden nicht weniger als 800 Stühle pro Jahr repariert, einem Service unterzogen und gereinigt. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Bürostuhls bei Blum beträgt so stolze 20 bis 30 Jahre. Das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern erspart auch ca. eineinhalb Tonnen Müll pro Jahr.
Wasserkreislauf in Polen
Der sparsame Umgang mit Ressourcen ist auch an den internationalen Blum-Standorten ein wichtiges Thema. Im polnischen Werk in Jasin k/Swarzędza wurde ein eigenes System zur Regenwasserrückhaltung installiert, mit dem sich der Hauswasserverbrauch um fast 1.000 m3 jährlich verringert. Das in einem großen Tank in der Tiefgarage gesammelte Wasser dient außerdem zur Bewässerung der über 10.000 Pflanzen im Außenraum.
Und apropos Außenraum: Bei der Planung und dem Ausbau seiner Werke berücksichtigt Blum stets eine möglichst umweltfreundliche Infrastruktur- und Außenraumgestaltung unter besonderer Berücksichtigung der Biodiversität. Das reicht von begrünten Außenflächen und Fassaden über ökologisch wertvolle Wiesenflächen, naturnah gestalteten Mitarbeiterpausenplätzen bis zu lebenden Dächern bei Fahrradabstellplätzen und Gebäuden.
„Dem Familienunternehmen liegt viel daran, die lebenswerte Umgebung auch noch für die kommenden Generationen zu erhalten. Außerdem bringen naturnahe Außenflächen zahlreiche Vorteile mit sich,“ erklärt Laura Erhart, Projektleiterin für Außenraumgestaltung bei Blum. Dank unversiegelter Böden und naturnaher Geländemodellierungen versickert Regenwasser besser, was zum Schutz vor Hochwasser beiträgt. Die Grünflächen wirken temperaturausgleichend und reduzieren Lärmemissionen. Zudem sorgt ein hoher Naturanteil für mehr Nahrungsangebot für Insekten und bietet ihnen Unterschlupf. „Und zu guter Letzt,“ so Laura Erhart, „die Pause im Grünen zu verbringen, steigert die Aufenthaltsqualität der Mitarbeitenden zusätzlich und verbessert – im wahrsten Sinn des Wortes – das Arbeitsklima.“
Ein Mehr an Nachhaltigkeit
Mit diesen und vielen weiteren Initiativen – wie etwa dem preisgekrönten Mitarbeitermobilitätskonzept – zeigt Blum, wie es gelingen kann, als Unternehmen nachhaltiger zu werden: Indem man Ressourcen schont, Abfall reduziert und seinen Energieverbrauch senkt. Dabei bietet die Kreislaufwirtschaft viele Möglichkeiten. Und je mehr davon man nutzt, desto besser.
(c) Blum | (c) studioWälder