Ein Jahr Startup Vorarlberg GmbH

01.09.2025, 12:52 Uhr
Für die Startup Vorarlberg GmbH startet ein ambitionierter Herbst: Für Batch #2 liegen bereits zahlreiche Bewerbungen für das Pre-Inkubations- und Inkubationsprogramm vor. Bewerbungen für die Restplätze sind noch bis 15. September möglich.
Beim Pressegespräch in der POSTGARAGE sprachen Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, WKV-Präsident Karlheinz Kopf, die Startup-Vorarlberg-Geschäftsführer*innen Diana Eglseder und Saša Filipović sowie die beiden Gründer*innen Linda Meixner (Das Offline Institut) und Karim Allouche (Benmo) über das Erreichte und die nächsten Schritte für die Vorarlberger Startup-Szene.
Vor einem Jahr nahm die neu gegründete Startup Vorarlberg GmbH mit Geschäftsführerin Diana Eglseder und ihrem Stellvertreter Saša Filipović ihre operative Tätigkeit auf. Inzwischen hat der erste Batch das 16-wöchige Programm durchlaufen und wurde erfolgreich abgeschlossen. Nun startet ein ambitionierter Herbst: Für Batch #2 liegen bereits zahlreiche Bewerbungen für das Pre-Inkubations- und Inkubationsprogramm vor. „Das große Interesse macht deutlich, dass wir mit dem Angebot der Startup Vorarlberg GmbH den Bedarf genau treffen“, freut sich Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. „Eine dynamische Startup-Szene ist für einen innovativen Wirtschaftsstandort unverzichtbar, um am Puls der Zeit zu bleiben.“ Bewerbungen für die Restplätze aus Batch #2 sind noch bis 15. September möglich.
Die Startup Vorarlberg hat sich seit ihrer Gründung vor einem Jahr zu einer zentralen Anlaufstelle für innovative, technologieorientierte und wachstumsstarke Gründungsvorhaben in der Region entwickelt. Bereits im ersten Jahr wurden neben vielen Veranstaltungen, Workshops und Erstberatungen 14 Teams in den Programmen intensiv begleitet – von innovativen Lösungen im Bereich Gesundheit und Ernährung über Drohnen- und Outdoor-Technologien bis hin zu digitalen Plattformen für Buchung, Office-Workflows oder Digital Detox. „Diese Vielfalt zeigt eindrucksvoll, wie viel Innovationsgeist und Unternehmertum in unserer Region steckt. Eine lebendige Gründerszene bringt neue Impulse, stärkt Vorarlbergs Wettbewerbsfähigkeit und macht unsere Wirtschaft fit für die Zukunft“, zieht Marco Tittler eine positive Bilanz. „Auch der Innovation Call, bei dem das Land Vorarlberg die besten digitalen Innovationsprojekte sucht, zahlt auf diese Entwicklung ein und findet im kommenden Jahr erneut statt.“
Die Unterstützung durch die öffentliche Hand ist dabei ein wichtiges wirtschaftspolitisches Instrument: Es soll dabei helfen Know-how-Transfer, Markteintritt und Skalierung beschleunigt werden. „Jeder Euro für Startups ist ein Euro in Wertschöpfung, qualifizierte Arbeitsplätze und Zukunftsfähigkeit“, so Tittler. „Unsere Aufgabe ist es, gute Ideen früh zu stabilisieren, Teams zu professionalisieren und ihnen Zugang zu Netzwerken und Kund:innen zu eröffnen.“ Startups sind dabei Treiber für Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, sie bringen Lösungen in Feldern wie Digitalisierung, Energie, Gesundheit, Mobilität oder neue Materialien voran. Das stärkt Wertschöpfung, schafft Perspektiven für junge Menschen und erhöht die Resilienz und das Vertrauen in Standort und regionale Wirtschaft.
Dynamische Gründungsszene in Vorarlberg
Dass Unternehmertum in Vorarlberg einen hohen Stellenwert hat, untermauern auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 803 Unternehmen neu gegründet – ein Plus von 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit deutlich über dem Österreichschnitt. Für Wirtschaftskammerpräsident Karlheinz Kopf ist das eine klare Bestätigung für die Dynamik des Standorts und die Bedeutung des regionalen Gründerökosystems: „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten gilt es, die Szene bestmöglich zu stärken und gezielt zu fördern. Mit der Startup Vorarlberg GmbH haben wir eine optimale Ergänzung der Unterstützungsangebote für Gründer*innen geschaffen.“
Von der Idee zum Geschäftsmodell: Batch #2 beginnt im Herbst
Auch Geschäftsführerin Diana Eglseder zeigt sich mit dem ersten Jahr zufrieden und blickt optimistisch nach vorne. „Unser Ziel ist es, Gründer*innen entlang des gesamten Weges – von der ersten Idee bis hin zur Skalierung – bestmöglich zu begleiten.“ Dafür bietet die Startup Vorarlberg GmbH zwei aufeinander abgestimmte Programme: Pre-Inkubation und Inkubation, die je nach Entwicklungsstand gezielt unterstützen. In strukturierten 4-Monats-Programmen erhalten die Teams praxisnahes Know-how, Zugang zu einem starken Netzwerk und die nötigen Werkzeuge, um ihr Startup nachhaltig weiterzuentwickeln. „Im Kern geht es darum, aus einer Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell zu formen. Wir beraten, vermitteln unternehmerische Kompetenzen, fördern die Community und sorgen dafür, junge Unternehmen sichtbar zu machen.“ Das alles ist vor allem deshalb möglich, weil wir auf ein gutes Netzwerk und wertvolle Partnerschaften zurückgreifen können.
Mit dem offiziellen Start von Batch #2 am 28.10. beginnt nun die nächste Phase. Am 16. Oktober findet zudem das Pitch-Event „start your business“ statt, das neben Startup-Ideen auch klassische Gründungsideen auf die Bühne bringt, gefolgt von der 2. Startup Vorarlberg Convention am 20. November. Für das dritte und vierte Quartal sind weitere Ideation-Workshops mit Schulen geplant. „Darüber hinaus laufen Gespräche, die Programme im FHV-Studium zu verankern“, gibt Saša Filipović einen Ausblick.
Ein Startup aus Batch #1 ist Benmo – die erste Move2Earn-App, die Bewegung belohnt: Sie erfasst aktive Minuten und wandelt sie in Guthaben um, das im Benmo-Store für Produkte eingelöst werden kann. Dabei handelt es sich um Artikel, die Benmo oft direkt von den Produzenten bezieht und anschließend sinnvoll weiterverwertet. Die Mission von Gründer Karim Allouche: Menschen zu mehr Bewegung und Gesundheit motivieren, gleichzeitig bewussten Konsum fördern, CO₂ einsparen und so die Welt ein Stück gesünder machen. Während des Programms hat Benmo große Fortschritte erzielt: „Mit der Unterstützung von Startup Vorarlberg haben wir unser Business Model in nur vier Monaten klar auf Erfolg und Skalierung ausgerichtet. Wir sicherten uns außerdem ein Ticket für den Startup World Cup und erreichten auf der großen Bühne in Wien unter über 100 Startups Platz 4. Ich bin überzeugt: Aus Vorarlberg kann etwas Großes – vielleicht Weltbewegendes – entstehen.“ Allouche profitierte dabei besonders vom Know-how, dem starken Netzwerk sowie von der positiven Energie des gesamten Teams. „Mein Wunsch: Große Unternehmen sollen den Mut haben, solche Ansätze stärker zu unterstützen. Denn Innovation entsteht dort, wo neue Ideen Wirtschaft und Gesellschaft in Bewegung bringen.“
Ebenfalls Teil von Batch #1 war Linda Meixner mit dem Offline Institute, das die Vision verfolgt, die führende Plattform für fundierte Lösungen im Umgang mit Technologie zu schaffen. „Die Frage, wie wir mit Smartphone, Social Media & Co umgehen, betrifft längst uns alle“, erläutert Meixner ihre Beweggründe. Zu den wichtigsten Learnings aus dem Programm zählt sie den Rückenwind durch ihren Coach Saša und Expert*innen, auch in anspruchsvollen Phasen weiterzumachen. „Ein Startup ist immer auch eine Achterbahnfahrt.“ Hinzu kamen viel neues Wissen zu Geschäftsmodellen und Skalierung, ein starkes Netzwerk und offener Austausch. Konkret entstanden aus dem Programm sind eine klare Roadmap für den Offtober – ein Monat bewusst ohne Social Media als Einstieg in die Community, der Aufbau eines automatisierten Funnels sowie Gespräche mit mehreren Destinationen für das Offline Dorf 2026: ein Erlebnis in den Bergen, das Menschen hilft, digitale Balance zu finden und echte Erholung zu erleben. Meixner hofft auf mehr Gründerinnen in Vorarlberg: „Startup Vorarlberg bietet dafür hervorragende Unterstützung. Deshalb mein Appell insbesondere an Frauen: Seid mutig, startet etwas, bewerbt euch für den neuen Batch. Gründerinnen, ihr werdet gebraucht!“ Meixner wünscht sich zudem, dass große Unternehmen heimische Startups stärker unterstützen und ihre Lösungen nutzen: „Denn genau hier entsteht die Innovation, die Vorarlberg prägen kann – in meinem Fall für einen gesünderen und bewussteren Umgang mit Technologie.“
Über die Startup Vorarlberg GmbH
Vor einem Jahr gestartet, hat die Startup Vorarlberg GmbH die zuvor nebeneinander agierenden Gründungsinitiativen startupstube (FHV), Startupland (WKV) und v-start (WISTO) unter einem gemeinsamen Dach vereint. Damit stehen Gründer*innen erstmals alle relevanten Unterstützungsangebote gebündelt und koordiniert zur Verfügung. Verortet ist die Gesellschaft in der POSTGARAGE am CAMPUS V in Dornbirn. Gesellschafter sind die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) – 40 %, die FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences – 20 %, die PRISMA Unternehmensgruppe – 20 % sowie die Wirtschaftskammer Vorarlberg – 20 %. Die Finanzierung der Startup Vorarlberg GmbH erfolgt über das das Land Vorarlberg, die Wirtschaftskammer Vorarlberg sowie das AplusB-Programm des Bundes.
(c) Alexandra Folie, WISTO